[Rezension] Suzanne Collins - Das Lied von Vogel und Schlange

12:59

Das Lied von Vogel und Schlange | Suzanne Collins | 608 Seiten | Hardcover | Oetinger | 26€

Inhalt

Ehrgeiz treibt ihn an. Rivalität beflügelt ihn. Aber Macht hat ihren Preis.
Es ist der Morgen der Ernte der zehnten Hungerspiele. Im Kapitol macht sich der 18-jährige Coriolanus Snow bereit, als Mentor bei den Hungerspielen zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Die einst mächtige Familie Snow durchlebt schwere Zeiten und ihr Schicksal hängt davon ab, ob es Coriolanus gelingt, seine Konkurrenten zu übertrumpfen und auszustechen und Mentor des siegreichen Tributs zu werden.
Die Chancen stehen jedoch schlecht. Er hat die demütigende Aufgabe bekommen, ausgerechnet dem weiblichen Tribut aus dem heruntergekommenen Distrikt 12 als Mentor zur Seite zu stehen – tiefer kann man nicht fallen. Von da an ist ihr Schicksal untrennbar miteinander verbunden. Jede Entscheidung, die Coriolanus trifft, könnte über Erfolg oder Misserfolg, über Triumph oder Niederlage bestimmen. Innerhalb der Arena ist es ein Kampf um Leben und Tod, außerhalb der Arena kämpft Coriolanus gegen die aufkeimenden Gefühle für sein dem Untergang geweihtes Tribut. Er muss sich entscheiden: Folgt er den Regeln oder dem Wunsch zu überleben – um jeden Preis.

Zitate

"Ehrgeiz treibt ihn an. Rivalität beflügelt ihn. Aber Macht hat ihren Preis."

"So armselig er auch war, er brauchte jedes bisschen Anerkennung, das er kriegen konnte."

Meine Meinung

Ich war ganz aufgeregt als ich von einem neuen Panem-Buch herausgefunden habe und meine Freude wurde nicht geringer, als ich erfahren habe, dass der junge Präsident Snow der Protagonist ist. Ich war zu Beginn etwas ängstlich, dass Suzanne Collins ihn als sympathisch erscheinen lässt, aber das war zum Glück nicht der Fall und er bleibt einem weiterhin mehr als unsympathisch. 

Das Setting ist ein anderes als wir es als Leser bereits kennen und auch das Kapitol ist weit entfernt von dem Kapitol, dass es zu den Zeiten von Katniss Everdeen ist. Obwohl das Setting ein anderes ist und man wohl dem unsympathischsten Charakter aus Panem folgt, fiel mir der Einstieg nicht schwer und ich war recht schnell in der Handlung drinnen. Allerdings ist mir schnell aufgefallen, dass das Tempo um einiges langsamer ist, als ich es von der originalen Trilogie gewohnt bin. Das Tempo hat auch leider hier und da Langeweile aufkommen lassen und besonders zum Ende hin musste ich mich ein wenig durch die letzten 100 Seiten kämpfen. Der Inhalt war nicht schlecht, aber das Tempo hat mir ein paar Probleme bereitet. 

Als ich das Buch beendet habe, war ich im ersten Moment ein wenig enttäuscht, aber es ist ein paar Tage her, seitdem ich das Buch gelesen habe und je mehr ich über das Buch und den Inhalt nachdenke, desto weniger enttäuscht bin ich, denn es steckt so viel in diesem Buch, was auf dem ersten Blick nicht unbedingt ersichtlich ist und die Details sind es, was dieses Buch ausmachen. Man erfährt sehr viel über die Beginne der Hungerspiele und man ist quasi "live" dabei, wie sie immer weiter entwickelt werden und zu den Hungerspielen werden, die man als Leser der ursprünglichen Trilogie kennengelernt hat. 

Was mir wohl am besten am ganzen Buch gefallen hat war, dass Suzanne Collins nicht versucht hat Coriolanus Snow in irgendeiner Art und Weise sympathisch erscheinen zu lassen. Er hat seine Momente, in denen man ihn für einen Moment als sympathisch hält, aber diese Momente werden ganz schnell zunichte gemacht. Was Suzanne Collins toll schafft, ist, dass man als Leser Snow zu verstehen beginnt. Man versteht, warum er zu diesem Bösewicht wurde und was ihn antreibt. Ich freue mich jetzt schon darauf die ursprüngliche Trilogie nochmal zu lesen, weil mir dieses Prequel ein viel besseres Verständnis seines Charakters gegeben hat und ich die ursprüngliche Trilogie von nun an in einem anderen Licht lesen kann. Noch dazu werden mir ganz sicher einige Dinge auffallen, die mir ohne dieses zusätzliche Wissen nie aufgefallen werden. 

Wie schon zu Beginn erwähnt, ist das Tempo der Handlung eher langsam. Leider war es mir an einigen Stellen etwas zu langsam und ich hätte mir gewünscht, dass die Handlung zwischendurch etwas an Tempo gewonnen hätte. Das langsame Sinn ergibt allerdings Sinn, wenn man bedenkt, dass der Fokus des Buches bei Coriolanus Snow als Charakter liegt und nicht unbedingt bei der Story selbst. 

Fazit

Nach ein paar Tagen des Sacken lassen muss ich sagen, dass ich positiv überrascht worden bin. Suzanne Collins beweist ihre Schreibkünste und zeigt, wie sehr sie ihre Charaktere versteht. An keiner Stelle hatte ich das Gefühl, dass sie Snow sympathisch wirken lassen wollte. Stattdessen bekommt man einen Einblick in sein Leben und versteht, wie er zu dem skrupellosen Präsidenten geworden ist, den die Leser kennen. Das Buch hatte seine Längen, aber die ganzen Details machen diese Längen wieder wett. Ich wollte dem Buch ursprünglich 3,5 Eulen geben, aber nach längerem Nachdenken habe ich mich dazu entschieden, meine Bewertung aufzurunden, weil das Buch einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.



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2 Comments

  1. Ich fand das Buch ähnlich wie du, allerdings war ich von Lucy Gray als Charakter einfach enttäuscht. Sie hat so gar nicht zusammengepasst. Das hat das Buch für mich auf 3 Sterne heruntergezogen.

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    1. Oh, tatsächlich? Ich persönlich mochte sie und ich fand, dass man durch sie wirklich gut verstanden hat, warum Snow Katniss so sehr gehasst hat. Aber ich kann auch verstehen, warum man kein großer Fan von Lucy ist

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