[Rezension] Tomi Adeyemi - Children of Blood and Bone: Goldener Zorn

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Goldener Zorn | Tomi Adeyemi | Fischer FJB | 624 Seiten | E-Book | 14,99 €

Inhalt

Sie töteten meine Mutter.
Sie raubten uns die Magie.
Sie zwangen uns in den Staub.
Jetzt erheben wir uns.

Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.

Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …

Zitate

"So oder so wird sich ihr Licht in Orïsha verbreiten. Eines Tages mag dann vielleicht die klaffende Wunde heilen, die sie in meinem Herzen hinterlassen hat." 

"Das sind Vaters Worte, Inan. Seine Entscheidung. Nicht deine. Wir sind eigenständige Menschen. Wie treffen unsere Entscheidungen selbst."

Meine Meinung

Bevor ich mit meiner eigenen Meinung beginne, möchte ich mich herzlichst beim Fischer FJB-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares bedanken.

Ich weiß gar nicht genau, wie ich anfangen soll. Um dieses Buch herrscht ein so großer Hype und gefühlt jeder scheint es zu lieben. Ich wollte es ebenso lieben, weil das Buch und dessen Diversität so wichtig sind. Leider entpuppte sich das Buch für mich aber als Enttäuschung. 

Leider gab es nicht viele Sachen, die ich an dem Buch so wirklich gemocht habe. Da es ein High Fantasy Roman ist, der einen solchen Hype um sich hat, habe ich einen tollen Weltenbau erwartet, tolle Charaktere und eine geniale Handlung.
Den Weltenbau fand ich gar nicht mal so schlecht und an sich war die Welt, in der die Charaktere leben, auch sehr interessant. Was ich mir nur gewünscht hätte, ist, dass der Weltenbau komplexer ist. Das Buch ist mehr als 600 Seiten lang und da erwarte ich einen viel komplexeren Weltenbau als in einem Fantasy-Roman der nur 300 Seiten hat. Mir erschien der Weltenbau als recht einfach und wir haben keinen tieferen Einblick in die politische Ebene bekommen oder auch in die Vergangenheit. Es war alles noch sehr oberflächlich und mir nicht genug. 

Neben dem Weltenbau fand ich die Handlung im generellen zu einfach. Ich hatte das Gefühl, dass jedes Mal, wenn die Protagonisten auf ein Problem gestoßen sind, hatten sie innerhalb von Sekunden eine Idee, wie es nun weitergeht oder was gemacht werden muss. Und natürlich hat das auch jedes Mal wieder auf Anhieb funktioniert. Das hat die ganze Handlung sehr uninteressant und vorhersehbar werden lassen. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass einige Dinge vielleicht nicht sofort funktioniert hätten und die Protagonisten mal richtig hätten nachdenken müssen oder mehrere Anläufe starten müssen.
Ich bin auch der Meinung, dass das eine Auswirkung auf das Tempo der Geschichte hatte. Und das Tempo fand ich...einfach nur katastrophal. Es gibt Momente, die sich wirklich sehr schnell lesen lassen, aber im nächsten Moment fing es einfach nur an sich zu ziehen, weil absolut nichts passiert ist und während denen ich beinahe eingeschlafen wäre. Leider gab es auch weitaus mehr Momente, die sich gezogen haben, als die, die sich schnell lesen lassen. Das Buch hätte gut und gerne 100 Seiten kürzer sein können und es hätte absolut nichts ausgemacht. 
Das Ende hat im Endeffekt auch nichts mehr rausreißen können. Bei dem muss man sagen, dass das Tempo ganz schön zugenommen hat, aber genauso viele Dinge, die keinen Sinn ergeben haben, waren darin enthalten. Das hat mich so frustriert und wären die Logikfehler nicht gewesen, wäre das Ende sicher mal gar nicht schlecht gewesen. 

Zuletzt wären da die Charaktere. Ich muss sagen, dass Zélie, Amari und Inan an sich recht vielschichtig waren, aber auch bei ihnen hatte ich zum Teil das Gefühl, dass manche ihrer Handlungen absolut keinen Sinn ergeben haben. Für mich passte einiges gar nicht zusammen und die Charaktere machen häufig 180 Grad Wendung, die nicht passend war. Kaum jemand ändert sich innerhalb von Sekunden so sehr. 
Während ich bei den drei Protagonisten noch das Gefühl hatte, dass sie vielschichtig waren, gab es da Tzain. Zu ihm kann ich nur ein Wort sagen. Flach. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, was er sollte. Man hätte ihn super mit jemandem austauschen können oder sogar ganz weglassen können und es wäre kaum aufgefallen. 
Zusammenhängend mit den Charakteren muss ich noch einen letzten Punkt erwähnen und das ist die Insta-Love. Aus irgendeinem Grund, der sich mir nicht erschließt, waren die Protagonisten auf einmal Hals über Kopf ineinander verliebt, ohne, dass irgendwas passiert ist oder sie sich richtig kennenlernen konnten. Da war absolut keine Chemie und zu keinem Zeitpunkt sind irgendwann mal die Funken am Sprühen gewesen. Ohne den ganzen Liebeskram hätte mir das Buch wohl auch ein wenig besser gefallen, denn so fühlte es sich an, als wäre die Romanze nur als Plot Device gewählt worden, weil es so am einfachsten war, die Handlung voranzubringen. 

Fazit

Ich wollte dieses Buch lieben, aber leider war es für mich persönlich eine Enttäuschung. Dennoch ist das Buch extrem wichtig und man kann es kaum toppen, was die Diversität angeht. Ich hätte es gerne eine höhere Bewertung gegeben, aber es sind leider zu viele Punkte, die mich gestört haben und weswegen ich das Buch nicht genossen habe. 
Wer aber dennoch neugierig auf das Buch ist, sollte es sich dennoch nicht entgehen lassen, denn es wird nicht ohne Grund so gehypt. 



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4 Comments

  1. Ahoi Isabell,

    ich wurde leider auch ziemlich von diesem Buch enttäuscht, obwohl ich es doch so unbedingt lieben wollte... :(

    Mennooooooo ^^

    Sonnige Grüße, Mary <3
    https://marys-buecherwelten.blogspot.com/2018/06/children-of-blood-and-bone-goldener-zorn.html

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    1. Das ist wirklich schade. Leider scheint es so ganz vielen Leuten in der deutschen Bloggerwelt so zu gehen

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  2. Deinen Blog und dich habe ich grade über die Lesejury entdeckt und ich bin mal direkt geblieben. Gefällt mir hier ;)

    "Children of Blood and Bone" habe ich auch vor ein paar Tagen beendet und ich habe eeeeeewig gebraucht. Du sprichst mir also in vielen Teilen aus der Seele. Ich fand es zwar nicht ganz so schlecht wie du und habe 3 Punkte vergeben (wahrscheinlich ein Diversitäts-Extrapunkt), aber die große Begeisterung kann ich auch nicht nachvollziehen. Man kennt einfach schon vieles und dann diese Liebesgeschichte...Ich meine, man hat sie ja erahnt, aber als sie dann so plötzlich und so schnell aufkam, hatte ich die nächsten 100 Seiten erst einmal gar keine Lust mehr :D Ich kann dir daher nur zustimmen, ohne hätte mir das Ganze auch viel besser gefallen!

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    1. Ich kann die große Begeisterung definitiv bei BPoC nachvollziehen. Ich meine... wie viele weiße hetero Fantasy-Bücher haben wir, die genauso 'schlecht' sind, aber von allen Seiten gehypt werden und nun gibt es endlich ein Buch, in dem BPoC repräsentiert werden.
      Ich bin einfach einiger dieser Tropes müde geworden, weswegen mich es nicht begeistern konnte. Und Plotholes und Ungereimtheiten sind mir hier einfach extrem aufgefallen.
      Aber so ist das halt manchmal :)

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