[Rezension] Laini Taylor - Strange the Dreamer: Der Junge, der träumte

17:06

Strange the Dreamer - Der Junger, der träumte | Laini Taylor | 352 Seiten | 15 €

Inhalt

Lass dich hineinziehen in eine Welt voller Träume
Lazlo Strange liebt es, Geheimnisse zu ergründen und Abenteuer zu erleben. Allerdings nur zwischen den Seiten seiner Bücher, denn ansonsten erlebt der junge Bibliothekar nur wenig Aufregendes. Er ist ein Träumer und schwelgt am liebsten in den Geschichten um die sagenumwobene Stadt Weep - ein mysteriöser Ort, um den sich zahlreiche Geheimnisse ranken. Eines Tages werden Freiwillige für eine Reise nach Weep gesucht, und für Lazlo steht sofort fest, dass er sich der Gruppe anschließen muss. Ohne zu wissen, was sie in der verborgenen Stadt erwartet, machen sie sich auf den Weg. Wird Lazlos Traum nun endlich Wirklichkeit?


Zitate

"Du kannst gar nichts dagegen machen, deine Ideen sin immer seltsam und anders. Muss an deinem Nachnamen liegen." (S. 159)

"Wenn Menschen starben, klammerten sich ihre Seelen noch so lange wie möglich unsichtbar an den Körpern fest - einen Tag oder zwei -, doch dann verloren sie den Halt und wurden naturgemäß vom Sog der Vergänglichkeit erfasst. Der Himmel verschluckte sie. Die Seelen steigen empor und wurden wieder vom Firmament aufgenommen." (S. 197)


Meine Meinung

Bevor ich mit meiner Meinung beginne, möchte ich mich beim One-Verlag  für die Bereitstellung eines Manuskripts im Rahmen einer Leserunde auf Lesejury bedanken.

Von Strange The Dreamer hat man besonders in der englischsprachigen Buchbubble viel gehört und der ganze Hype um das Buch hat mich selber neugierig gemacht. Von Laini Taylors Büchern hört man einfach nur gutes und so war ich ganz gespannt, was mich erwarten würde. 

Der Einstieg in die Handlung ist definitiv nicht der einfachste, auch wenn der Prolog einen sofort gefangen nimmt und man mehr wissen möchte. Die Schwierigkeit kommt wohl daher, dass man sich erst an diesen poetischen und ausschweifenden Schreibstil gewöhnen muss und noch dazu fängt der Handlung, wenn es um den Protagonisten Lazlo geht, bei null an. Es braucht dadurch erstmal einen Moment, bis man an dem Punkt angelangt ist, an dem die Handlung richtig losgeht. 

Insgesamt ist die Handlung sehr ruhig, aber dennoch nicht so ruhig, dass nichts passieren würde. Es gibt ein paar Schlüsselpunkte, die die Handlung in einem guten Tempo voranbringen. Es hilft allerdings auch, dass das Buch zwei verschiedenen Perspektiven beinhaltet, sodass eine gute Abwechslung entsteht. Allerdings empfand ich, dass der Schreibstil das Tempo enorm eingedämmt hat. Ich hatte häufig, besonders in Sarais Perspektive, das Gefühl, dass sie die Autorin in ihren Beschreibungen verliert. Ich habe mich immer wieder dabei erwischt, dass ich diese Stellen im ersten Moment überflogen habe. Mit der Zeit fing das an mich mächtig zu stören und hat mir den Spaß am Lesen genommen. 

Am Anfang war ich noch recht begeistert von dem Buch, aber meine Begeisterung ist, je näher ich dem Ende kam, immer mehr verschwunden. Es gibt einfach keine wirklichen Spannungsmomente, außer dem Geheimnis von Weep. Hinzu kommt noch, dass das Buch an einer Stelle endet, welches mich nicht dazu motiviert, mir den zweiten Teil kaufen zu wollen. Man merkt, dass im deutschen der erste englische Band in zwei Teile aufgeteilt worden ist. Hätte ich das gewusst, hätte ich das Buch sicher nicht auf Deutsch gelesen. Meiner Meinung nach wäre die Teilung nicht nötig. Ich hätte lieber einen 700-800 Seiten langen Roman gelesen, als zwei mit nur ca. 350-400 Seiten. 

Die Charaktere hingegen haben mir sehr gut gefallen. Dadurch, dass die Charaktere und die Welt an sich im Fokus stehen, sind sie sehr toll ausgearbeitet und haben eine gewisse Tiefe. Selbst viele der Nebencharaktere haben in dieser ersten Hälfte der Geschichte einiges an Tiefe gewonnen. Besonders aber Lazlo wächst einem ans Herzen. Sein Leben ist von Anfang an nicht das einfachste, aber er macht eine bemerkenswerte Entwicklung durch und man wünscht ihm einfach nur das Beste.

Fazit

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte ist ein toller Auftakt einer neuen High-Fantasy Reihe. Das World-Building und die Charaktere sind sehr komplex und toll ausgearbeitet. Der Schreibstil hat mir mit der Zeit aber immer weniger zugesagt und dadurch, dass das eigentliche erste Buch im Deutschen in zwei Teile geteilt wird, gab es keinen richtigen Spannungsbogen. Die Teilung ist meiner Ansicht nach komplett unnötig. Ich glaube, wenn ich das volle erste Buch gelesen hätte, würde meine Bewertung anders aussehen, aber so konnte mich das Buch nicht hellauf begeistern. 


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4 Comments

  1. Hallo liebe Isabell,

    schade, dass dich das Buch nicht ganz überzeugen konnte. Ich muss zugeben, ich mochte auch gerade den Schreibstil sehr, aber ich bin auch ein Fan von poetischen Schreibstilen.
    Allerdings habe ich das Buch auch auf Englisch gelesen und auch nicht ganz verstanden, wieso sie es auf Deutsch aufgeteilt haben, für mich macht es vom Spannungsbogen auch überhaupt keinen Sinn. Denn ja, die Geschichte braucht etwas, um ins Rollen zu kommen, dafür nimmt sie gerade in der jetzt fehlenden zweiten Hälfte stark an Geschwindigkeit und Spannung zu. :/

    Liebe Grüße,
    Dana

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    1. Ich bin ganz ehrlich und ich glaube, dass es mir nur nicht überzeugen konnte, weil es geteilt worden ist. Wenn diese Teilung nicht gewesen wäre, hätte es mich sicher vom Hocker gehauen.
      Ich bin aber froh, dass auch du sagst, dass die Teilung keinen Sinn ergibt, weil die Geschichte in der zweiten Hälfte an Geschwindigkeit und Spannung zunimmt. Das bestätigt mich eigentlich darin, dass ich mir das Buch lieber nochmal auf Englisch in die Hand nehmen werde.

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  2. Hey du,
    danke für deine Rezension. Ich habe mit dem Buch auch geliebäugelt, aber nun lasse ich es noch nicht mit auf die Wunschliste wandern.
    Liebe Grüße, Petra von Papier und Tintenwelten

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    1. Ich würde vielleicht mit dem Buch warten, bis der zweite deutsche Teil erscheint. Dann kann man beide Bücher in einem Rutsch lesen und hat das komplette Erlebnis des ersten Bandes :)
      So hätte ich das wohl gemacht, wenn ich vorher von der Teilung gewusst hätte

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Vielen Dank für deinen Kommentar :)

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