[Rezension] Anna Seidl - Es wird keine Helden geben

15:07

Autor: Anna Seidl
Titel: Es wird keine Helden geben
Reihe:
Seiten: 256
Verlag: Oetinger
Veröffentlichung: 22. Januar 2014
Einband: Hardcover
ISBN: 978-3-7891-4746-3
Preis: 14,95€
Leseprobe: *klick*

Inhalt:
Ein völlig normaler Schultag. Doch kurz nach dem Pausenklingeln fällt der erste Schuss. Die fünfzehnjährige Miriam flüchtet mit ihrer besten Freundin auf das Jungenklo. Als sie sich aus ihrem Versteck herauswagt, findet sie ihren Freund Tobi schwer verletzt am Boden liegen. Doch für Tobi kommt jede Rettung zu spät, und Miriam verliert an diesem Tag nicht nur ihr bislang so unbeschwertes Leben....

Zitate:
"Und es gibt auch keine Helden. Denn in der realen Welt denkt man nur an sich." (S.7)

"Amoklauf klingt nach Amerika. Immer wieder hört man davon, dass es in Amerika Amokläufe gibt. Es kann doch nicht wirklich einen Amoklauf an meiner Schule gegeben haben." (S.31)

"Niemand wird ihn mehr lachen hören. Oder schreien. Oder weinen. Er ist einfach weg. Verschwunden." (S.104)

"Ich glaube, dass sich das Schlechte und das Gute im Leben im Gleichgewicht halten. Man muss dafür nur etwas tun." (S.141)

Meine Meinung:
Das Cover finde ich wirklich passend zum Buch. Es ist schlicht, aber es fällt dennoch auf, was an der Schrift des Titels liegt und an der Farbwahl. Nur der Name der Autorin passt von der Schriftart und von der Platzierung her nicht so gut.

Die Idee des Buches hat mich sofort angesprochen, weil es nicht einfach um einen Amoklauf geht, sondern um das, was danach mit den Personen passiert und wie sie es verarbeiten und das Leben dann aussieht.
Die Umsetzung hat mich von Anfang an überzeugt. Man wird direkt in das Geschehen hineingeworfen. Vorher gibt es aber noch ein Vorwort der Protagonistin Miriam an die Leser, dass die Aufmerksamkeit weckt.
Der Amoklauf auf ein paar Seiten beschrieben, was ich sehr gut fand, das es nur ganz kurz war, denn so viel kriegt man ja nicht mit, wenn man sich versteckt. 
Die ganzen restlichen Seiten haben mich alle nachdenklich werden lassen. Es war so echt. So realistisch. Diese Phasen, die Miriam durchgeht während sie traumatisiert ist und dies bewältigt, kamen so rüber, als hätte die Autorin alles selbst durchgemacht. Das Buch war wirklich berührend und es hat mich auch emotional getroffen. 
Ich empfinde großen Respekt der Autorin gegenüber, dass sie eine solche Geschichte, in ihrem jungen Alter, geschrieben hat.

Der Schreibstil war wirklich einfach. Es waren zum Großteil kurze Sätze, die nicht wirklich kompliziert waren. Es war alles sehr bildlich und man kam sehr leicht in die Geschichte rein und war sofort gefangen. 

Die Charaktere waren sehr individuell. Auch wie sie mit dem Amoklauf umgehen. Miriam ist daran erst einmal daran zerbrochen, hat sich aber ins Leben zurückgekämpft und sie hat sich auch ziemlich verändert. Etwas, dass sie im Buch öfters erwähnt. Auch ihre Freunde hat der Amoklauf auf verschiedene Weisen verändert und er hat sogar ihre Familie geändert. Ihre Familie zeigt, dass in dem Schlechten auch etwas Gutes zu finden ist.

Fazit:
Das Buch ist sehr direkt und hinterlässt seinen Leser nachdenklich. Es zeigt einem, was man mit seinen Taten hervorbringen kann. Ich empfehle es wirklich jedem.


Über die Autorin:
Anna Seidl wurde 1995 in Freising geboren, wuchs u.a. in Budapest auf und zog schließlich mit ihrer Familie nach Bayern. Schon in der Grundschule erzählte sie gern Geschichten und fing auch bald an, sie aufzuschreiben. Mit ihrem Jugendbuch "Es wird keine Helden geben" stellt sie nun ihr schriftstellerisches Können unter Beweis. Die Autorin lebt mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in der Nähe von Aschaffenburg.


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