[Rezension] Jin Yong - Die Legende der Adlerkrieger

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Die Legender der Adlerkrieger | Jin Yong | 600 Seiten | Taschenbuch | Heyne | 16,99€

Inhalt

China: 1200 A.D.
Kurz bevor sie von den Soldaten des Jin-Reiches getötet werden, schließen die beiden Kung-Fu-Kämpfer Guo Xiaotian und Yang Tiexin einen Pakt: Auf immer sollen ihre beiden noch ungeborenen Kinder einander in Treue verbunden sein. Während der Weg des Schicksals Yangs schwangere Frau an den Hof des Jin-Prinzen führt, verschlägt es Guos Frau in die weiten Steppen der Mongolei. 
Dort bringt sie ihren Sohn Guo Jing zur Welt, und die beiden finden Unterschlupf beim Clan des aufstrebenden Mongolenfürsten Dschingis Khan. 
Bald wird Guo Jing von den Sieben Sonderlingen des Südens, den herausragendsten Kung-Fu-Meistern, zum Kämpfer ausgebildet. Und schon bald findet sich der tapfere und gutherzige junge Krieger inmitten eines gewaltigen Abenteuers wieder, bei dem es um nichts Geringeres geht als das Schicksal Chinas selbst. Noch ahnt Guo Jing nicht, dass sein mächtigster Gegenspieler der von seinem verstorbenen Vater auserkorene Schwurbruder Yang sein wird ...

 Meine Meinung

Bevor ich mit meiner Meinung beginne, möchte ich mich beim Heyne-Verlag  für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares bedanken.

Von Jin Yong habe ich bisher noch nie etwas gehört und das Buch habe ich eher durch Zufall entdeckt. Dass es als 'Der chinesische Herr der Ringe' betitelt wird, hat mich natürlich neugierig gemacht, obwohl ich die Herr der Ringe-Bücher nie gelesen habe. Deswegen kann ich natürlich auch nicht sagen, ob dies wirklich der Fall ist. 

Nachdem ich das Personenverzeichnis gesehen habe, hatte ich erst ein paar Bedenken, wie schnell mir der Einstieg in die Handlung gelingen würde und ob ich alle Charaktere auseinanderhalten können würde. Meine Bedenken konnte ich aber schnell wieder über Bord werfen. Innerhalb weniger Seiten habe ich mich in der Handlung orientieren können und man hat Guo Xiaotian und Yang Tiexin und deren Frauen kennengelernt. Die Handlung setzt ein ganzes Stück vor dem Klappentext an, was mich ein wenig überrascht hat, aber das hat geholfen den Grundkonflikt darzustellen und man hatte im folgenden Verlauf keine Probleme hinterherzukommen, weil es keine offenen Fragen in Bezug auf den Grundkonflikt gab. 

Es fällt mir ziemlich schwierig was zu Handlung zu sagen, denn auf diesen 600 Seiten passiert eine ganze Menge. Vor allem gibt es viele Kampfmomente und wenn ich an die Handlung zurückdenke, überwiegen diese auch. Es gibt zwar auch ruhigere Momente, aber im Vergleich zu den Kampfmomenten sind diese dann doch eher selten. Es geht daher Schlag auf Schlag und es ist wohl auch der Grund, wie Jon Yong es geschafft hat so viele Dinge in diesem Buch unterzubringen.
Was das Buch wunderbar schafft ist, sich von anderen abzuheben. Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich bisher einfach kein Buch gelesen habe, in dem Kung-Fu im Vordergrund steht, weil die meisten Fantasybücher, die ich lese, eurozentrisch sind. Aber in diesem Stil Kung-Fu kennenzulernen hat mir sehr viel Spaß gemacht, obwohl es zu Beginn ziemlich gewöhnungsbedürftig war. Dennoch konnte ich mir immer abstrakt vorstellen, wie die Kämpfe im Buch stattfanden. 

Dass das Buch schon ein wenig älter ist merkt man besonders an der Sprache. Das Buch liest sich flüssig, aber die Dialoge sind doch sehr kitschig und wirken recht altertümlich. Ich glaube, das hat mir generell am Buch am wenigsten gefallen. Generell hatte der Schreibstil aber eine etwas einschläfernde Wirkung auf mich und ich kam eher langsam voran. 

Die Charaktere fand ich ganz interessant und meine Bedenken, sie nicht auseinanderhalten zu können, haben sich nicht zu 100% bestätigen können. Ich glaube, dass ich 90% der Charaktere ohne Probleme auseinanderhalten konnte, aber es gab dann doch ein paar, bei denen ich nochmal ins Personenverzeichnis schauen musste. Dies war aber eher bei Charakteren dabei, die nur hin und wieder auftauchen. Generell hatte ich den Eindruck, dass die Charaktere gut ausgearbeitet waren und hier gab es auch die ein oder andere Überraschung, mit der ich nicht gerechnet habe. 

Fazit

Ein guter Auftakt dieser Saga und ich bin schon gespannt, wie es im zweiten Band weitergeht. Durch den Schreibstil war das Buch, trotz der vielen Kämpfe, etwas langatmig und der Dialog war für meinen Geschmack zu kitschig. Ich kann das Buch wirklich empfehlen, wer mal einen Fantasy-Klassiker lesen möchte, der nicht eurozentrisch ist. 



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